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Neapel – 10ter April 2013
Es war ein ganz normaler sonniger Mittwoch. Die Touristenströme bewegten sich an dem Palazzo Reale vorbei, strömten ins Castel Nuovo oder bestiegen einen der vielen Reisebusse zu den Phlegräischen Felder in der Nähe des Vesuvs. Nichts an diesem Tag war ungewöhnlich, außer vielleicht, dass an diesem Tag ein wenig mehr Journalisten unterwegs waren, als sonst. Aber das lag eindeutig nicht daran, dass in Neapel ein besonderes Fest gewesen wäre, sondern viel mehr daran, dass die Direzione Investigativa Antimafia zu einem Treffen nach Neapel geladen hatte. Hauptthema dieses Treffens war wie immer die Machenschaften der Camorra und wie man gedachte gegen sie vor zu gehen. Schon seit Jahren gibt es die unterschiedlichsten Pläne, wie man dem Organisierten Verbrechen Herr werden will, doch bisher war nie ein Plan von Erfolg gekrönt. Zu tief war die Mafia in diesem Land verwurzelt und wie sollte man von etwas Herr werden, dessen Einfluss bin in die höchsten Regierungsebenen reichte? Ein Jeder hier in Neapel wusste, dass ihre Heimat Spielplatz des Organisierten Verbrechens war. Man fürchtete es und zugleich war es für Viele die einzige Möglichkeit auf eine bezahlte Arbeit. Arbeit, die ihnen der Staat nicht liefern konnte. Die einzige Möglichkeit, ihre Familie ernähren zu können. Man verurteilt diese Menschen, weil sie der Mafia helfen, doch jeder der sie verurteilt sollte sich die Frage stellen, zu was er alles bereit wäre, um das Überleben seiner Familie zu sichern. Eine einfache Frage und so manch einer hat sie schnell beantwortet, doch ist es leicht sie zu beantworten, wenn man einen vollen Kühlschrank hat. Ein Dach über dem Kopf. Einen sicheren Arbeitsplatz. Krankenversicherung. Frei von Schulden ist. Es ist leicht über Menschen zu urteilen, wenn man die schwierige Lage in denen sie stecken, niemals am eigenen Leib gespürt hat. Aber ich möchte jetzt nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen und daher komme ich einfach wieder auf die Ereignisse des 10ten Aprils zurück.

Wie ich bereits sagte, kam an diesem Tage die Direzione Investigativa Antimafia in Neapel zu einem Treffen zusammen. Das tat sie in regelmäßigen Abständen, denn Rom war weit weg und manche Probleme ließen sich besser vor Ort angehen. Es war gewiss kein friedvolles Miteinander in den Konferenzräumen, eher ein angespanntes, so trafen doch die unterschiedlichsten Meinungen aufeinander. In einer Sache jedoch waren sich alle einig – In Neapel musste sich etwas ändern. Doch dass diese Änderung schneller kommen würde als gedacht und auf eine Art und Weise, die ihnen nicht gefallen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen.

Die Oberhäupter der vielen Clans hier in Neapel, beobachteten das Treffen der Direzione Investigativa Antimafia aus der Ferne, wenn auch man sich fast sicher sein konnte, dass ein jeder davon seinen ganz persönlichen Informanten dort sitzen hatte. Der letzte Teilnehmer würde noch nicht einmal den Raum richtig verlassen haben, da würden sie schon an den entsprechenden Maßnahmen sitzen, um die neusten Pläne der Direzione Investigativa Antimafia nichtig werden zu lassen. Ein jeder Clan war an diesem Tag einzig und alleine mit diesem Treffen und seinen Ergebnissen beschäftigt. Keiner von ihnen ahnte, dass sie bald mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben würden. Dass bald ganz andere Maßnahmen ergriffen werden mussten. Maßnahmen, von denen keiner geglaubt hatte, dass er sie so bald würde ergreifen müssen.

Ja, an diesem Tag, dem sonnigen 10ten April 2013, änderte sich in Neapel alles.
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