11-14-2018, 11:48 PM
Sizilien und die Mafia
In der sizilianischen Gesellschaft war die Gewalt ein akzeptiertes soziales Regulativ in den sozialen Beziehungen, ein normales Mittel zur Interessendurchsetzung und somit ein Maßstab für Ansehen und Ehre.
Typisch für Gesellschaften mit fehlendem staatlichen Schutz und mangelnder Rechtssicherheit ist auch das Primat der Privatsphäre. Der Familismus war das dominante gesellschaftliche Wert- und Handlungsmuster. Klientelbeziehungen sowie fehlendes Verantwortungsgefühl und fehlender Gemeinschaftssinn bestimmten das Handeln der Sizilianer.
Der ferne Staat wurde als korrupter Komplex angesehen, der nicht im Dienste der Bürger stand. Potenziert wurde diese antistaatliche Haltung in Sizilien, als nach der Staatseinigung von 1861 die allgemeine Wehrpflicht und das "norditalienische" Steuersystem in Sizilien eingeführt wurden. Auch das Justizwesen wurde als aufgezwungen betrachtet, da es mit einer anderen Normenvorstellung in die Normenwelt des Südens eingriff.
Die Mafia verkörperte diese sizilianische Mentalität in der extremsten Form und wurde gleichzeitg gefürchtet und respektiert. Auf der einen Seite beutete sie die Bevölkerung durch harte Pachtverträge und erzwungene Abgaben (pizzu) aus, aber andererseits besetzte der Mafiosi in diesem weitgehend staatsfreien Raum die Rolle eines Beschützers, Vermittlers, Ratgebers und Richters , der bereit ist Gewalt anzuwenden, damit die geltenden kulturellen Werte und Normen eingehalten werden.
Typisch für Gesellschaften mit fehlendem staatlichen Schutz und mangelnder Rechtssicherheit ist auch das Primat der Privatsphäre. Der Familismus war das dominante gesellschaftliche Wert- und Handlungsmuster. Klientelbeziehungen sowie fehlendes Verantwortungsgefühl und fehlender Gemeinschaftssinn bestimmten das Handeln der Sizilianer.
Der ferne Staat wurde als korrupter Komplex angesehen, der nicht im Dienste der Bürger stand. Potenziert wurde diese antistaatliche Haltung in Sizilien, als nach der Staatseinigung von 1861 die allgemeine Wehrpflicht und das "norditalienische" Steuersystem in Sizilien eingeführt wurden. Auch das Justizwesen wurde als aufgezwungen betrachtet, da es mit einer anderen Normenvorstellung in die Normenwelt des Südens eingriff.
Die Mafia verkörperte diese sizilianische Mentalität in der extremsten Form und wurde gleichzeitg gefürchtet und respektiert. Auf der einen Seite beutete sie die Bevölkerung durch harte Pachtverträge und erzwungene Abgaben (pizzu) aus, aber andererseits besetzte der Mafiosi in diesem weitgehend staatsfreien Raum die Rolle eines Beschützers, Vermittlers, Ratgebers und Richters , der bereit ist Gewalt anzuwenden, damit die geltenden kulturellen Werte und Normen eingehalten werden.